SOS-Sofortmaßnahmen 

Hier liste ich ein paar Maßnahmen auf, die Dir helfen können, wenn Du in einen emotionalen Aufruhr gerätst, dich nicht aus unproduktiven Gedankenschleifen lösen kannst oder in ein reaktives Muster auf eine antriggernde Situation oder Menschen verfällst. Sie können helfen, wenn Du aufgewühlt bist, aber nicht weißt, wie Du wieder zum natürlichen Zustand der Ruhe zurückfinden kannst, wenn derselbe schmerzhafte Gedanke in Deinem Kopf wieder- und wiederkehrt, oder wenn Du meinst, Du müsstest jemanden angreifen oder wütend werden, um Dich zu beschützen oder zu verteidigen.  

Du lenkst die Aufmerksamkeit nach innen

Verlasse die belastende Situation. Bist Du in einem Streit, sage, dass Du eine Pause brauchst. Das ist nicht persönlich gemeint, Du möchtest Dich einfach beruhigen. 
Dann suchst Du Dir einen ruhigen Ort, schließt vielleicht die Augen und richtest die Aufmerksamkeit auf Deinen inneren Körper. Dazu kannst Du Dich zunächst auf Deinen Atem konzentrieren. Atme bewusst und tief ein und aus. Dein Nervensystem wird sich sofort beruhigen. Dann achte auf die Energie in Deinem Körper. Nimm die Energie in Deinen Händen wahr, in Deinen Füßen. Setze die Füße bewusst und fest auf dem Boden auf. Fühle den Gegenstand, der Dich trägt, den Stuhl, den Boden, die Couch. Ein affirmativer Gedanke wie "Ich werde immer gehalten", kann Dich dabei unterstützen, ist aber nicht unbedingt notwendig. Beobachte, wie Dein Körper zur Ruhe kommt.  

Du bringst Licht in das Dunkel 

Eine sehr effektive Methode, Schmerz jeder Art aufzulösen, auch sehr alten Schmerz, ist, ihn in Dein Bewusstsein zu holen und da sein zu lassen, ohne ihn verändern oder vor ihm fliehen zu wollen.  
Das Bewusstsein, Deine Aufmerksamkeit, ist das Licht, das den Schmerz, das Dunkel, sanft beleuchtet. Erzähle keine Geschichte dazu, fasse ihn nicht in Gedanken und benenne ihn nicht. Sieh ihn Dir einfach an. Lass ihn einfach da sein. Meditiere über ihn.  Du wirst feststellen, dass das Dunkel mehr und mehr dem Licht weicht.

Du wirst Dir Deiner Konditionierungen und Projektionen bewusst 

Wenn Du innerlich zur Ruhe kommst, Deine Gefühle wahrnimmst und nicht mehr blind auf eine bestimmte Situation reagierst, entsteht genug Raum für Fragen wie: Warum löst es immer wieder so heftige Gefühle aus, wenn mein Chef mich kritisiert? Ist es vielleicht, weil ich auf ihn das Bild meines Vaters projizierte, der - gefühlt - immer etwas an mir auszusetzen hatte? Warum bin ich so maßlos enttäuscht, wenn meine Partnerin mir nicht die gewünschte Aufmerksamkeit zuteil werden lässt? Kann das etwas damit zu un haben, dass ich unbewusst auf sie das Bild meiner Mutter projiziere, die als berufstätige Frau nicht immer zur Verfügung stand, wie ich es mir gewünscht hätte?
So kannst Du Deine Projektion erkennen und Dich mehr und mehr davon lösen. Die Situation verliert an Dramatik, Du  kommst aus der bedürftigen Opferrolle und Deine Beziehungen fühlen sich freier und leichter an.